Allergien als Karierre-Killer für Stimmprofis
Wenn im Frühjahr wieder die Pollen fliegen, dann rinnen nicht nur Nase und Augen, sondern es nehmen auch Verschleimung, Räusperzwang und Stimmprobleme zu. Als „Stimmärztin“ sehe ich häufig Stimmprofis, die sich ihrer allergischen Symptome oft nicht bewusst sind.
Inhalative Allergien und entzündliche Veränderungen an den Stimmlippen
Die typische inhalative Allergie verursacht nicht nur allergische Reaktionen in der Nase mit wäßrigem Nasenrinnen und schwellungsbedingter nasaler Verstopfung, sondern auch entzündliche Veränderungen an den Stimmlippen und im gesamten Mund- und Rachenbereich. Dadurch können einerseits die Stimmbildung durch allergische Entzündungsprozesse an der Stimmlippen selbst und andererseits die Stimmresonanz durch allergische Reaktionen der Mund-/Rachenschleimhaut auftreten, die den Stimmklang und die stimmliche Leistung beeinträchtigen können. Allergische Entzündungen betreffen alle Schleimhäute im Bereich der oberen Atemwege. Nicht selten können nachfolgend sekundäre funktionelle Stimmprobleme (auch Dysphonien genannt) auftreten, da Betroffene mit zu viel Druck und Kraft beim Singen und Sprechen kompensieren.
Empfehlung an alle Patientinnen mit wiederkehrenden Stimmproblemen
Ich empfehle daher allen Patientinnen mit wiederkehrenden Stimmproblemen eine unbedingte Abklärung einer möglichen inhalativen Allergien. Allergenkarenz, eine gezielte symptomatische antiallergische Behandlung oder auch eine eventuelle spezifische Immuntherapie sind für Stimmprofis mit inhalativen Allergien genauso wichtig wie für alle PatientInnnen mit allergischen Beschwerden im oberen Atemwegsbereich.
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