Liquid Biopsy: Revolution in der Krebsdiagnostik

  • Johannes Lorenz
  • 3 Min. Lesezeit

Krebs ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. Je früher man aggressive Tumore erkennt, desto effektiver kann man Krebs therapieren. Das verbessert nicht nur die Lebensqualität von Krebspatient:innen, sondern erhöht auch deren Überlebensraten. Mit neuesten Methoden wie der Flüssigbiopsie (Liquid Biopsy) reichen ein paar Tropfen Blut, um Tumorzellen oder deren Erbinformation nachzuweisen. Im Interview verrät Dr. Berthold Streubel, Experte für medizinische Genetik, warum das Verfahren Diagnostik und Therapie auf ein neues Level hebt.

Was ist an der Liquid Biopsy so besonders?

Dr. Streubel: Das Besondere an der Flüssigbiopsie ist, dass sie eine Untersuchung des Tumors ermöglicht, ohne dass Gewebe entnommen werden muss. Stattdessen reicht eine einfache Blutprobe. In dieser Probe können wir kleinste DNA-Spuren finden, die der Tumor in den Blutkreislauf abgibt. Das ist ein großer Vorteil, denn so können wir die Krankheitsdynamik verfolgen, ohne Patient:innen unnötig zu belasten.

Wann wird die Flüssigbiopsie eingesetzt?

Dr. Streubel: Die Flüssigbiopsie wird in der modernen Onkologie in verschiedenen klinischen Situation angewandt – insbesondere dann, wenn eine Gewebeentnahme schwierig ist oder belastend wäre bzw. zusätzliche molekulare Information benötigt wird. Aber auch, wenn man den Tumorverlauf im Auge behalten will, um frühzeitig auf eine Therapieresistenz zu reagieren.

Wem empfehlen Sie Liquid Biopsy?

Dr. Streubel: Für Tumorentitäten, also unterschiedliche Tumorgruppen wie Fibrome, Myome oder Angiome, gibt es spezifische Empfehlungen bzw. Leitlinien. Allgemein empfehle ich die Flüssigbiopsie Patient:innen mit fortgeschrittener Tumorerkrankung, um genetische Veränderungen des Tumors zu identifizieren, die für eine zielgerichtete Therapie entscheidend sind. Dadurch, dass diese wichtige Information mit einer einfachen Blutabnahme gewonnen wird, ist das Verfahren viel schonender als eine Gewebebiopsie.

Kann man das Verfahren als Revolution der Krebsdiagnostik bezeichnen?

Dr. Streubel: Ja, viele Expert:innen bezeichnen die Flüssigbiopsie als eine Revolution in der Krebsdiagnostik. Sie ermöglicht uns, den Tumor dynamisch zu beobachten, Resistenzen schneller zu erkennen und die Therapie präziser und patientenfreundlicher anzupassen. Es ist ein großer Schritt hin zu einer personalisierten Krebstherapie, die den Fokus stärker auf Patient:innen und ihren individuellen Krankheitsverlauf legt.

Vorteile im Überblick

+ Schonend, weil nicht invasiv

+ Optimale Krebs-Früherkennung

+ Umfassende Momentaufnahmen

+ Bessere Therapieplanung

+ Laufendes Monitoring

+ Zeitiges Erkennen von Rückfällen

„An der Wiener Privatklinik setzen wir medizinischen Fortschritt für unsere Patient:innen um: Die ‚Liquid Biopsy‘ diagnostiziert molekulare Tumormerkmale im Blut – eine topaktuelle, nicht invasive Möglichkeit für eine präzise Behandlung von Krebserkrankungen.“ Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Zielinski, Ärztlicher Direktor der WPK

So funktioniert die Flüssigbiopsie

Krebszellen geben DNA und andere Biomoleküle in den Blutkreislauf ab. Diese genetischen Spuren können in einer Blutprobe nachgewiesen und analysiert werden. Methoden wie digitale PCR (ddPCR) und Next Generation Sequencing (NGS) ermöglichen den hochsensitiven Nachweis dieser zirkulierenden Tumor-DNA.

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