Schonung der Schleimhaut
Hochmoderner „Rasierapparat“ für Nasennebenhöhlenoperationen
Die Nasenhöhle und Nasennebenhöhlen sind mit einer speziellen Schleimhaut ausgekleidet. Ihre Aufgabe ist die Reinigung, Befeuchtung und Erwärmung der Atemluft. Insbesondere sorgt sie dafür, dass eingeatmete Fremdkörper und vor allem Krankheitserreger (Bakterien, Viren, Pilze) schnellstmöglich wieder abtransportiert werden. Dazu produziert die Schleimhaut ein Sekret, das die unerwünschten Eindringlinge einhüllt. An der Oberfläche der Schleimhaut befinden sich winzige Flimmerhärchen, die das Sekret dann Richtung Rachen schieben. Von dort gelangt es in den Magen, wo die Magensäure die Erreger unschädlich macht.
Äußerste Präzision
An Stellen, wo in der Nase und in den Nasennebenhöhlen Schleimhaut fehlt, funktioniert dieser Selbstreinigungsprozess nicht mehr. „In der Nasennebenhöhlenchirurgie ist es daher ganz wichtig, dass die gesunde Nasenschleimhaut bei der Operation geschont wird“, unterstreicht Priv.-Doz. Dr. Sven Schneider, Facharzt für HNO sowie für Kopf- und Halschirurgie.
Bei der chirurgischen Therapie der chronischen Rhinosinusitis, einem häufigen chirurgischen Eingriff im HNO-Bereich, müssen etwaige Polypen und entzündlich veränderte Schleimhaut entfernt werden. Damit dabei nicht auch gesunde Nasenschleimhaut verloren geht, muss der Operateur äußerst präzise arbeiten. An der Wiener Privatklinik (WPK) steht den Belegärzten dafür ein spezieller Shaver zur Verfügung.
Man könnte ihn mit einem Rasierapparat für die Nasenschleimhaut vergleichen. „Mit diesem Gerät kann man pathologische Schleimhaut wegrasieren ohne gleichzeitig gesunde Schleimhaut zu zerstören oder mit zu entfernen“, erläutert Dr. Schneider.
Jeder Ort erreichbar
Es handelt sich um ein hochmodernes Gerät, das auch in Österreich immer mehr Standard bei Nasennebenhöhlenoperationen wird. Das Instrument hat eine rotierbare Spitze, so dass sich die Klinge in jede Richtung drehen kann und so jeden Ort in den Nasennebenhöhlen erreichen kann. „Auf diese Weise bleibt ein Maximum an gesunder Schleimhaut erhalten“, bekräftigt Dr. Schneider.
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