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17. March 2025
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PRÄZISION UND ZUVERLÄSSIGKEIT: ÜBER DIE INSTRUMENTENAUFBEREITUNG FÜR DIE WIENER PRIVATKLINIK

Ing. Franz Weiß, Geschäftsführer von VSZ, sprach mit uns über die Entwicklungen und Herausforderungen in der Instrumentenaufbereitung – einem Bereich, der sich in den letzten Jahrzehnten drastisch verändert hat.

Herr Ing. Weiß, können Sie uns einen Überblick über die Dienstleistungen geben, die die VSZ GmbH im Bereich OP-Instrumentenaufbereitung anbietet?

Ing. Franz Weiß: Die Firma VSZ (Versorgungs- und Servicezentrum für medizinischen Bedarf GmbH) wurde vor über 20 Jahren mit dem Ziel gegründet, Krankenhäusern die qualitätsgesicherte Aufbereitung der chirurgischen Instrumente (Reinigung, Desinfektion, Kontrolle und Sterilisation inkl. Logistik) als externe Dienstleistung anzubieten. Nachdem die Aufbereitung der Instrumente in Form von eingriffsspezifischen OP- Tassen und sterilen Einzelinstrumenten eigentlich nicht zum Kerngeschäft einer Klinik gehört, war es naheliegend, diese Dienstleistung durch ein eigenes, spezialisiertes Unternehmen durchzuführen. Diese externe, zentralisierte Form der Instrumentenaufbereitung hat sich in der Zwischenzeit in Wien und Niederösterreich durchgesetzt und der Großteil der Kliniken wird in dieser Form mit sterilen chirurgischen Instrumenten versorgt.

Wie laufen die Abholung und Aufbereitung der OP-Instrumente ab und welche Maßnahmen ergreifen Sie, um höchste Standards im Bereich Sterilität und Sicherheit zu gewährleisten?

Ing. Franz Weiß: Grundsätzlich werden die benutzten Instrumente nach der Anwendung im OP-Saal mit an schließender Abholung aus der Klinik nach sogenannten validierten Prozessen bis zur Auslieferung der sterilen Instrumente aufbereitet. Dieser Prozess wird für die chirurgischen Instrumente bei jeder Aufbereitung komplett digital erfasst und dokumentiert, wobei diese Daten mindestens 10 Jahre lang aufbewahrt und verfügbar sein müssen. Über die sehr strengen rechtlichen und hygienischen Vorgaben für die externe Aufbereitung von Medizinprodukten hinaus finden laufend externe und interne Schulungen für die MitarbeiterInnen statt. Auch der Maschinenpark wird von einer eigenen Technikertruppe gewartet und überwacht, um die Sicherheit der validierten Aufbereitungs-Prozesse zu gewährleisten.

Können Sie spezifische Technologien oder Prozesse nennen, die Ihre Firma von anderen Anbietern in diesem Bereich unterscheiden?

Ing. Franz Weiß: Eine Entwicklung in der letzten Zeit ist besonders erwähnenswert, nämlich die Aufbereitung von Robotik-Instrumenten (DaVinci-System), die auch seit mehr als einem Jahr in der Wiener Privatklinik sehr erfolgreich eingesetzt werden. Die spezielle, sehr intensive Aufbereitung wurde gemeinsam mit dem Hersteller der Instrumente entwickelt und wird mittlerweile in vielen Kliniken umgesetzt. Speziell ist hier beispielsweise die Vorreinigung in einem Ultraschallbecken, mit dem die Operationsvorgänge IT-gesteuert simuliert werden, um bei den bewegten Instrumententeilen eine optimale Vorreinigung zu erzielen. Anschließend wird noch eine mikrobiologische Untersuchung durchgeführt, um das hygienisch einwandfreie Ergebnis sicherzustellen.

Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit der Wiener Privatklinik und wie wird sichergestellt, dass alle Anforderungen und Standards erfüllt werden?

Ing. Franz Weiß: In einem Krankenhaus Instrumente abzuholen und anzuliefern, bedeutet, dass man stets kompetente Ansprechpartner braucht, die einem Fragen beantworten, Zugangsberechtigungen erteilen, Vertrauen aufbringen und mit einem auch Probleme lösen, sollten solche auftreten – all das verläuft in der WPK auf höchstem Niveau. Das Interesse beider Seiten, eine gut funktionierende externe Instrumentenaufbereitung umzusetzen, war bei allen Beteiligten in vollem Umfang gegeben, wodurch Schwierigkeiten und offene Punkte rasch und flexibel geklärt werden konnten.

Gibt es regelmäßige Qualitätskontrollen oder Audits, die gemeinsam mit der Wiener Privatklinik durchgeführt werden?

Ing. Franz Weiß: Die Qualitätskontrollen finden täglich bei der Anwendung der gelieferten Sterilgüter im OP statt. Darüber hinaus gibt es aber Besprechungsrunden bei Bedarf – für die Zukunft sind regelmäßige Jours fixes geplant. Auf unserer Seite ist außerdem die Dokumentation ein zentraler Bestandteil unserer Arbeit. Jedes Instrument erhält eine eigene Kennung, und wir dokumentieren jeden Schritt des Aufbereitungsprozesses sorgfältig. Dies ist entscheidend für die Nachverfolgbarkeit und für den Fall von Regressforderungen.

Wie geht Ihr Unternehmen mit kundenseitigen Spezialanforderungen, um – gibt es hier Spielraum für individuelle Anfragen in Ihrem Tagesgeschäft?

Ing. Franz Weiß: Ja, bei speziellen Anforderungen werden individuelle, abgestimmte Lösungen angeboten und umgesetzt. Ein Beispiel ist die Auslagerung sogenannter „LeihInstrumententassen“. Diese Spezialinstrumente werden den Kliniken von Implantat-Herstellern für den chirurgischen Eingriff im OP kostenlos zur Verfügung gestellt, damit das Implantat fachgerecht eingesetzt werden kann. Das Leih-Instrumentarium, das speziell für bestimmte orthopädische Eingriffe immer wieder benötigt wird, verbleibt zwar nicht vor Ort, steht der Klinik jedoch jederzeit zur Verfügung. Eine maßgeschneiderte Lösung wurde in Abstimmung mit den Herstellerfirmen gefunden: Die Instrumente werden für die Wiener Privatklinik im Reinraumbereich der Firma VSZ in Leobendorf gelagert. Dort werden sie bei Bedarf sterilisiert und zeitnah zur Operation in die Klinik geliefert. Nach dem Eingriff sorgt die Firma VSZ für eine schnelle Abholung, Aufbereitung und erneute Einlagerung, sodass die Instrumente für die nächste OP bereitstehen.

 

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