Speiseröhrenkrebs

Häufigkeit von Speiseröhrenkrebs

Wir behandeln in unserem Zentrum mehr als 200 Patienten pro Jahr. Was wir in den letzten Jahren beobachtet haben, war ein klarer Trend zu höheren Inzidenzraten, insbesondere bei Patienten mit Adenokarzinom der Speiseröhre.

 

Symptome von Speiseröhrenkrebs

Leider sind frühe Krebsstadien in vielen Fällen asymptomatisch. Bei diesen Patienten können eher die Risikofaktoren zu typischen Symptomen führen (Refluxkrankheit, Sodbrennen, Aufstoßen). In fortgeschrittenen Stadien sind neben allgemeinen „Krebssymptomen“ wie Schwäche, Müdigkeit, Gewichtsverlust und chronischer Anämie auch Dysphagie (Schwierigkeiten beim normalen Schlucken) und manchmal retrosternale Schmerzen typisch.

 

Wer hat ein erhöhtes Risiko, an dieser Art von Krebs zu erkranken?

Hinsichtlich der Risikofaktoren müssen wir zwei Gruppen unterscheiden: Die erste Gruppe sind Patienten, die ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung von Plattenepithelkarzinomen der Speiseröhre haben. Dieser Krebs ist typischerweise im oberen Teil der Speiseröhre zu finden. Nachgewiesene Risikofaktoren für diese Krebsart sind Rauchen, starker Alkoholkonsum und HPV-Infektion. Im Allgemeinen ist in den letzten 15 Jahren ein deutlicher Rückgang der Häufigkeit dieser Art von Speiseröhrenkrebs zu verzeichnen.

Die andere Art von Speiseröhrenkrebs (das Adenokarzinom der Speiseröhre) ist dagegen eine Krebsart mit unglaublich dramatisch steigenden Inzidenzzahlen. Wir haben in den letzten Jahren einen Anstieg von über 400 % zu verzeichnen. Der bekannteste Risikofaktor für diese Krebsart ist die gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD) mit typischen Symptomen wie Sodbrennen, chronischem Husten oder Aufstoßen. Ein weiterer Risikofaktor ist Adipositas. Heute weiß man, dass sich Speiseröhrenkrebs über Vorstufen entwickelt. Ausgelöst durch Reflux (Sodbrennen) kann sich der so genannte Barrett-Ösophagus entwickeln. Wird der Reflux nicht behandelt (Anti-Reflux-Operation), kann sich in manchen Fällen (das Risiko ist abhängig vom Ausmaß des Refluxes und weiteren, meist unbekannten Risikofaktoren) eine Dysplasie (lokalisierte Krebsvorstufe) entwickeln.

Der typische Patient mit hohem Risiko für Speiseröhrenkrebs (Adenokarzinom) ist etwas übergewichtig und leidet an Sodbrennen oder Mundbrennen.

 

Welche Risikofaktoren sind veränderbar und welche unveränderbar?

Der wichtigste modifizierbare Faktor ist die Refluxbehandlung! Heute verfügen wir über sehr präzise Methoden zur Beurteilung des Schweregrads von GERD und über ein breites Spektrum an Behandlungsmodalitäten in einem hochspezialisierten GEDR-Behandlungszentrum.

 

Können zu kalte oder zu heiße Speisen und Getränke das Risiko, an dieser Krebsart zu erkranken, erhöhen? W

Nun, wir wissen nicht genau, ob die Temperatur der Speisen wirklich ein wesentlicher Risikofaktor ist. In Ländern, in denen heißes Essen üblich ist, wird jedoch vor allem Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre mit höherer Inzidenz beobachtet.

Racheninfektionen werden häufig durch GERD ausgelöst und können daher als indirekter Risikofaktor angesehen werden.

 

Diagnose von Speiseröhrenkrebs

Die wichtigsten Modalitäten sind die Gastroskopie, die (PET-) CT-Untersuchung und in einigen Fällen der endoskopische Ultraschall.

 

Behandlungsmethoden von Speiseröhrenkrebs

Heute kommen etwa 30 % der Patienten mit Speiseröhrenkrebs für eine Operation in Frage. Obwohl die Ösophagusresektion (bei der der Speiseröhrenkrebs einschließlich großer Teile der Speiseröhre und des Magens entfernt wird) minimalinvasiv durchgeführt werden kann und sich die Überlebensraten deutlich verbessert haben, handelt es sich um eine Operation, die ausschließlich in leistungsstarken Kliniken mit hochspezialisierten Chirurgen durchgeführt werden sollte.

Ebenso ist es absolut entscheidend, dass diese Art von Patienten in einem multidisziplinären Umfeld (Onkologie, Chirurgie, Gastroenterologie, Radiologie) behandelt werden müssen. Bei den meisten Patienten wird die präoperative Behandlung mit (Radio-)Chemotherapie das Überleben der Patienten erheblich beeinflussen.