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Atembeschwerden Ursachen

Atembeschwerden: Auf welche Gesundheitsprobleme weisen sie hin?

Prof. Dr. Wolfgang Popp ist Facharzt für Pneumologie und Belegarzt an der Wiener Privatklinik in der österreichischen Hauptstadt. Er ist spezialisiert auf Pulmonologie, Allergie und Immunologie, Lungenfunktionslabor, Endoskopie und Beratung. Er ist seit 1993 in der Praxis tätig und war von 1996 bis 2015 ärztlicher Leiter des Instituts für Atemwegs- und Lungenerkrankungen “Gesunde Lunge” in Wien.

Seit 2015 ist er medizinischer Leiter des “Zentrums für Langzeitbeatmung und Lungenkrankheiten” am PDO.

 

Prof. Popp, was bedeutet eigentlich erschwertes Atmen?

Atembeschwerden bedeuten, dass der Patient das Gefühl hat, nicht genug Luft zu bekommen. Kurzatmigkeit ist eine Empfindung zwischen einem subjektiven “Sollen” und einem möglichen “Sein”, d. h., dass der Patient kurzatmig sein kann (kurzatmig), obwohl viele der Befunde nicht schlecht sind. Häufig steckt jedoch eine organische Erkrankung hinter der Kurzatmigkeit. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Lungen- oder Herzkrankheiten oder Anämie. Kurzatmigkeit sollte relativ schnell verschwinden, wenn sie in akuter Form auftritt. Wenn sie länger anhält, hat man etwas Zeit.

 

Was könnte die Ursache für Kurzatmigkeit sein?

Die Ursache für Kurzatmigkeit in der Lunge sind in der Regel asthmatische Beschwerden, die aufgrund von Allergien auftreten, Kurzatmigkeit tritt häufig bei Infektionen auf, aber es kann auch viele andere Ursachen geben. Bei älteren Menschen, die rauchen, ist sie häufig auf eine COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) zurückzuführen, aber auch eine Lungenembolie oder seltene Erkrankungen wie ein Pneumothorax können die Ursache für akute oder wiederkehrende Atemnot sein. Darüber hinaus sollte natürlich auch an kardiale Erkrankungen gedacht werden, die differentialdiagnostisch abgeklärt werden sollten. So denken wir oft an Allergien bei jungen Patienten, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei älteren Patienten, an COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) bei Rauchern und an Schlafapnoe bei Menschen, die im Schlaf atemlos sind. Es ist auch wichtig, nach Begleitsymptomen (Husten, Atemgeräusche, Schleim oder Schmerzen) zu fragen.

 

Wenn aber noch andere Symptome hinzukommen, wie Müdigkeit, Schmerzen in der Brust, ein Kloß im Hals oder Schwellungen, was könnte dann ein Zeichen für Atemnot sein?

Diese Begleitsymptome deuten auf mögliche spezifischere Krankheiten hin, wie Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Lungenembolie, Lungenkrebs, Schlafapnoe oder andere.

 

Was ist gefährlicher: Atemnot bei Anstrengung oder im Schlaf?

Kurzatmigkeit ist am gefährlichsten, wenn sie in akuter Form auftritt oder sich akut verschlimmert. Dyspnoe bei Anstrengung kann ein Hinweis auf Asthma oder eine Herzerkrankung sein. Nächtliche Dyspnoe kann ein Symptom für Schlafapnoe sein, und Atemgeräusche können ein Zeichen für eine Atemwegserkrankung sein. In Kombination mit Beinödemen kann Dyspnoe ein Zeichen für Herzinsuffizienz sein.

 

Wann sollten wir einen Spezialisten aufsuchen?

Bei neuen Symptomen oder einer Verschlimmerung bereits bekannter Symptome sollte eine weitere Abklärung erfolgen, idealerweise mit Hilfe eines Lungenfacharztes, in der Regel mit einem Lungenfunktionstest und einer Röntgenaufnahme des Brustkorbs, zusammen mit einer Computertomographie der Brust oder zusätzlich mit einem Kardiologen und Internisten.

 

Wie können Atemprobleme behandelt werden?

Atemwegserkrankungen werden in der Regel nach ihrer Ursache behandelt. Typischerweise bei Obstruktion (verengte Atemwege) – durch Inhalationstherapie zur Öffnung der Bronchien und – je nach Ursache bei Asthma und COPD – auch durch entzündungshemmende Therapie. Bei schwerer Obstruktion stehen fortschrittliche Therapien in Form von Antikörpertherapien oder gezielten Therapien zur Verfügung. Bei Allergien – spezifische Therapien und Prophylaxe, bei chronischer Bronchitis durch medikamentöse Behandlung in Verbindung mit physikalischen Methoden zur Schleimmobilisierung, ein besonderes Beispiel ist die Bronchiektasie.

 

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